Im Oktober und November drehten sich die Wochenenden für Joanneum Racing Graz um das Design des Fahrzeuges für dieses Jahr – den JR23. Im Beitrag erzählen euch zwei Weasels aus den Baugruppen „Suspension“ und „Design“, über ihre Eindrücke in dieser Phase der Saison.
Sämtliche Wochenenden im Oktober und November haben die Weasels damit verbracht, das Konzept für ihren diesjährigen Formula-Student-Rennwagen auszuarbeiten. Diese Wochenenden bestanden aus einem dichten Programm: Gestartet wurde immer um acht Uhr morgens und gearbeitet wurde bis 18 Uhr abends – wenn nicht länger. Unterbrochen wurde das Arbeiten lediglich durch gemeinsames Mittagessen oder diverse Meetings, bei denen spezielle Konzepte oder der aktuelle Stand des Fahrzeug-CAD-Modells besprochen wurden.
Regelmäßige Meetings waren ein wichtiger Bestandteil der Design-Wochenenden.
Für einige Weasels waren diese Wochenenden die erste Chance, das Team so richtig kennenzulernen – so auch für Jassin Neuscheler. Da die weiterführenden Masterstudiengänge an seiner ehemaligen Hochschule in Karlsruhe seine Interessen nicht gedeckt haben, machte er sich auf die Suche nach Studienangeboten an anderen Universitäten und Hochschulen. Schließlich entschied er sich für den Masterstudiengang „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“ an der FH JOANNEUM. Ausschlaggebend dafür waren das für ihn attraktive Curriculum und ein aktiv betriebenes Formula-Student-Team. Bereits in seinem ersten Monat an der FH JOANNEUM wurde er Mitglied bei Joanneum Racing Graz.
Während Graz und die FH neu für ihn waren, kennt er die Formula Student bereits seit über drei Jahren. Als Mitglied von High Speed Karlsruhe hat er bereits viele Erfahrungen gesammelt – etwa in den Bereichen Electronics, Business Plan und Engineering Design, aber auch in der technischen sowie organisatorischen Leitung des Teams und sogar als Fahrer. Bei den Weasels hat er sich der Baugruppe „Suspension“ angeschlossen. In der Design-Phase hat sich Jassin vor allem mit der mechanischen und thermischen Auslegung der Radbremse beziehungsweise dem Bremssattelauseinandergesetzt. Zusätzlich zu seiner Arbeit am CAD-Modell hat er an einem letzten Testtag mit dem Vorjahresfahrzeug Ende Oktober dafür auch Daten gesammelt, die er dann für weitere Berechnungen verwenden konnte. Zusätzlich boten ihm die Design-Wochenenden die Möglichkeit, Weasels verschiedener Departments und die Abläufe im Team kennenzulernen.
An einem letzten Testtag 2022 konnten noch wichtige Daten gesammelt werden.
Im Team und an der FH JOANNEUM hat sich Jassin schnell eingelebt. „Das Team hat mich gut aufgenommen und es herrscht eine sehr gute Atmosphäre. Man merkt, dass der Formula-Student-Spirit hier gelebt wird und das Team echt Spaß am gemeinsamen arbeiten hat“, meint er über seine ersten Monate bei Joanneum Racing Graz. An der Fachhochschule gefallen Jassin vor allem die Nähe zur Industrie – egal, ob sich diese auf den Standort oder auf die Lehrenden am Institut bezieht – und dass man den Lehrenden anmerkt, dass sie wirklich für die Fahrzeugtechnik brennen.
Ein neuer Look für die Weasels
Aber nicht nur die technischen Baugruppen haben in der Design-Phase fleißig gearbeitet, auch die Weasels aus den organisatorischen Departments haben sich auf die neue Saison vorbereitet. Während die Baugruppen „Business & Cost“, „Sponsoring“, „IT“, „PR & Media“ vor allem auf der Suche nach neuen Mitgliedern waren, hat sich Timon De Luca – Leiter der Baugruppe „Design“ – einem Großprojekt gewidmet. Er hat eine neue Corporate Identity ausgearbeitet und somit Joanneum Racing Graz einen neuen Look verliehen.
Die Idee für eine neue Corporate Identity ist vor allem wegen des Gegenwinds anderer Teammitglieder gegen das alte Auftreten entstanden. „Unser Department war nicht mehr das ‚Design-Department‘, wir wurden immer mehr zum ‚CI-Department‘ und haben nur mehr versucht Probleme mit dem alten Logo oder der Schriftart irgendwie auszubessern“, so Timon. Was laut dem „Industrial Design“-Studenten bei der neuen CI vor allem sichtbar werden soll, ist der „winner spirit“ und die Professionalität des Teams. Das neue Auftreten soll mehr an ein Profi-Rennteam erinnernals an einen Studierendenverein.
Die Neugestaltung der CI bedeutet für das Design-Department aber mehr als nur ein neues Logo zu gestalten oder die Schriftart zu verändern: Mit dieser Umstellung gehen auch sehr viele Anpassungen diverser Vorlagen einher. Timon war bewusst, dass das viel Arbeit bedeuten würde, aber das hielt ihn trotzdem nicht von diesem Vorhaben ab. Erstmals ist auch ein spezieller Sound – etwa für Videos oder Präsentationen – in der CI verankert. Dafür hat er mit Hilfe eines speziellen Programms viele unterschiedliche Versionen gebastelt, bis ein Sound entstanden ist, der im Einklang mit dem Gesamtkonzept ist und seiner Vorstellung entspricht. „Auch wenn das vermutlich der aufwendigste Part des Gesamtprozesses war, war es auch der, der mir am meisten Spaß gemacht hat, weil das etwas Neues war.“
Besonders freut sich der Designer auf das Gestalten von neuen Teamwear-Produkten. Neben neuen Designs ist für 2023 auch geplant, ein größeres Augenmerk auf Nachhaltigkeit und individuelle Passform-Vorlieben zu legen. „Aktuell suchen wir unterschiedliche Hersteller heraus, lassen uns Samples schicken und schauen, was da möglich ist. Ziel wäre es, sagen zu können, dass wir endlich mal Merchandise mit Sinn gemacht haben.“
Wie es in den nächsten Wochen bei den Weasels weitergeht, erfahrt ihr in den kommenden Beiträgen unserer Blogpost-Reihe. Bis dahin: Never Stop Pushing!