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Boxenstopp bei Joanneum Racing Graz 3.0 #30: Saisonauftakt in den Niederlanden

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Vor kurzem ging das Racing Team zum ersten Mal in der Elektroklasse eines Formula-Student-Bewerbs an den Start. In den Niederlanden wurden die ersten Pokale der Saison gefeiert, wenngleich das Team auch einen Rückschlag einstecken musste.

Die Aufregung bei Joanneum Racing Graz war vor der Anreise in die Niederlande deutlich spürbar: Es war der erstmalige Antritt in der Elektroklasse und somit eine ganz neue Herausforderung für die Weasels. Von 9. bis 15. Juli trafen sich Formula Student Teams aus der ganzen Welt am TT Circuit in Assen, um sich in den verschiedenen Disziplinen zu messen. Begleitet vom typisch holländisch wechselhaften Wetter gaben die Weasels alles, um den Bewerb möglichst erfolgreich zu meistern. Mit Bravour gelang dies in den statischen Disziplinen: Das Team holte den ersten Platz im Engineering-Design-Event und erreichte den zweiten Platz bei der Businessplan-Präsentation

„Beim Engineering-Design-Event präsentieren wir den Judges unser eigenes Auto, also heuer den JR22“, erzählt Fabian Krähan, Team Leader der Baugruppe Suspension. Für die verschiedenen Departments wie Chassis, Battery oder Suspension stehen unterschiedliche Judges bereit, die die Weasels mit ihren Konzepten überzeugen wollen. Rund 40 Minuten dauert die Präsentation, die besten Teams schaffen es schließlich ins Finale. „Im Finale geht es dann nicht mehr um das Auto des jeweiligen Teams, sondern es werden technische Fragen gestellt. Das Grundwissen der Techniker:innen wird überprüft“, so Fabian. Bereits in der Verbrennerklasse konnte sich Joanneum Racing Graz zu den besten in dieser Disziplin zählen. Gleich beim ersten Antritt in der Elektroklasse als Gewinnerteam hervorzugehen, sorgte für lautstarke Jubelschreie bei der Siegerehrung. Der Sieg in dieser Disziplin hat einen hohen Stellenwert, wie Fabian betont: „Es ist eine Bestätigung dafür, dass die Arbeit, die wir in das Engineering unseres Autos stecken, Sinn macht. Ein Sieg ist natürlich die beste Belohnung für die vielen investierten Stunden.“

Das Team überzeugte beim Engineering-Design-Event die Judges

Das Team überzeugte beim Engineering-Design-Event die Judges

Höhenflüge und Rückschläge

Auch das Businessplan-Team, welches sich aus Studierenden des Studienganges „Management internationaler Geschäftsprozesse“ zusammensetzt, hat allen Grund zur Freude: Die Judges konnten mit der heurigen innovativen Geschäftsidee überzeugt werden und das Team schaffte es in das Finale der besten vier Teams. Mit einer gelungenen Finalpräsentation konnten sich die Weasels schließlich den zweiten Platz sichern und sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. „Wir sind überglücklich über das Ergebnis“, freut sich Jessica Weidacher. Die Team Leaderin des Businessplan-Departments war heuer mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert: Aufgrund des Auslandssemesters war das Team über die ganze Welt verstreut, in Mexiko, Kanada, Niederlande und Österreich. „Es war nicht so einfach, die Zeitzonen und Stundenpläne eines jeden einzelnen zu koordinieren. Daher bin ich umso stolzer auf mein Team, die Arbeit hat sich bezahlt gemacht“, so Jessica. Die Weasels konnten auch im Cost-Report überzeugen und holten einen sechsten Platz. 

Während die statischen Bewerbe für die Weasels wie geschmiert liefen, konnte das Team bei den dynamischen Bewerben nur zuschauen. „Wir haben das Scrutineering von unserer Seite aus abgebrochen, um einen möglichen Schaden an unserem Inverter zu vermeiden“, erklärt Maximilian Brauchart. Das Scrutineering, also die technische Inspektion, ist Voraussetzung, um bei den Dynamics am Start stehen zu dürfen: „Es wird die Einhaltung der Regeln überprüft, insbesondere hinsichtlich der Fahrzeugsicherheit.“ In der Elektroklasse besteht das Scrutineering aus vier Teilen: Battery, Low Volt Electrics, High Volt Electrics und Mechanics. Das Team schaffte es, sowohl Battery als auch Mechanics zu bestehen, die restlichen Überprüfungen waren aufgrund des Rückzuges nicht möglich. Maximilian, Team Leader der Baugruppe Calculation, war beim mechanischen Teil mit dabei und hebt die positiven Aspekte hervor: „Das Scrutineering in den Niederlanden hat den Ruf genau und streng zu sein. Mit dem Feedback, das wir erhalten haben, sind wir somit gut gerüstet für die restlichen Bewerbe.“

Drei Teammitglieder präsentierten die diesjährige Geschäftsidee beim Businessplan-Event

Drei Teammitglieder präsentierten die diesjährige Geschäftsidee beim Businessplan-Event

Trotz der Enttäuschung, den JR22 nicht in Rennaction in Assen erlebt zu haben, können die Weasels ein durchaus positives Fazit zum Saisonauftakt ziehen. „Man darf nicht vergessen, dass der JR22unser erstes Elektroauto ist. Natürlich ist es schade, dass wir nicht gefahren sind. Aber den Umständen entsprechend konnten wir große Erfolge feiern und wir haben bewiesen, was wir können“, zieht Fabian Bilanz. Ähnlich sieht das Maximilian: „Wir haben gezeigt, dass wir in den statischen Bewerben abliefern können. Nun gilt es unsere Kompetenzen auch in der Praxis zu untermauern.“ Aufgrund dieser ausgezeichneten Leistungen in den Statics konnte sich Joanneum Racing Graz schließlich noch über den sechsten Rang in der Gesamtwertung freuen. 

Mit Vollgas zum Red Bull Ring

Schon ganz bald hat das Team die Chance, die bis dahin hoffentlich gelösten Probleme am JR22hinter sich zu lassen und bei den Dynamics zu zeigen, was im heurigen Boliden steckt. Für das Heimrennen am Red Bull Ring sind die Ziele für Fabian und Maximilian klar: „Wir wollen an unsere Erfolge in den statischen Bewerben anschließen und mit unserem Auto erste Punkte in den Dynamics sammeln. Dann steht einer guten Gesamtplatzierung nichts im Wege.“ Denn dass der JR22überzeugen kann, steht außer Zweifel – die anderen Teams und auch die Judges zeigten sich in den Niederlanden vom Auto begeistert. Die Weasels arbeiten Tag und Nacht, um den JR22 auf die Strecke zu bringen, damit dieser sein Potential beweisen kann: „An den Dynamics teilnehmen zu können wäre nicht nur wichtig für die Platzierung, sondern würde dem gesamten Team noch einmal einen starken Motivationsschub verleihen.“ Auch das Businessplan-Department bereitet sich akribisch auf den Heimbewerb vor: „In Spielberg ist die Dichte an der Spitze in der Elektroklasse extrem hoch. Wir arbeiten das Feedback aus den Niederlanden ein, um im Murtal das Maximum herausholen zu können und hoffen, dass wir das gesamte Team und auch uns selbst wieder stolz mit unseren Leistungen machen können.“, blickt Jessica dem künftigen Event gespannt entgegen. 

Wie sich die Weasels am Red Bull Ring geschlagen haben, erfahrt ihr auf dem Instagramkanal von Joanneum Racing Graz.

Wir bedanken uns für euer Interesse an Boxenstopp bei Joanneum Racing Graz und verabschieden uns hiermit in die Sommerpause. Das gesamte Team von Joanneum Racing Graz wünscht euch einen schönen und erholsamen Sommer. Und nicht vergessen: Never stop pushing!