
Manufacturing Start jr20
Es geht heiß her in der Werkstätte von joanneum racing graz. Das 3D Modell des jr20 steht und schon geht es in die Fertigung. Bis 24. April heißt es jetzt, alle Kräfte zu mobilisieren, damit beim Roll-Out ein fertiger und voll leistungsfähiger Bolide präsentiert werden kann.
23. Dezember, 9:00 Uhr: Es ist ruhig in der Werkstatt und dem Race-Control. Vereinzelte Weasel laufen einem zwar doch über den Weg, aber wenig deutet darauf hin, dass die stressigste Phase im Formula-Student-Kalenderjahr unmittelbar bevorsteht. “Das ist die Ruhe vor dem Sturm”, sagt auch Team Captain Sushama Chander: „In den kommenden Tagen können wir noch Kraft tanken, im neuen Jahr geht es dann aber richtig zur Sache.“ Ganz leer wird die Werkstatt aber wohl nie sein.
Grund dafür: Seitdem die Design-Phase mit dem fertigen 3D-Modell des jr20 ihr Ende fand, befindet sich joanneum racing graz in der Fertigungsphase. Bis zum Roll-Out entsteht nun aus den Zeichnungen ein vollkommen neuer Bolide. In der Fertigungsphase ist die enge Zusammenarbeit mit externen Fertigern der Schlüssel zum Erfolg. 40% der Teile werden aber trotzdem InHouse in der Werkstätte der FH JOANNEUM gefertigt. Mit dem formgebenden Monocoque, welches zwar im Unternehmen CarboTech gefertigt wird, sind es sogar 60%. Denn beim Monocoque sind es nämlich ebenfalls 20-25 Mitglieder des Teams, die mit Anfang Jänner sechs Wochen in Salzburg verbringen, um das größte Teil des Boliden fertigzustellen.
Während Powertrain-Teile und das Fahrwerk größtenteils in der hauseigenen Werkstätte entstehen, fertigt das Unternehmen Asanger in Traun einen großen Teil der aerodynamischen Teile. „Grund dafür ist, dass Asanger einfach bessere Maschinen hat. Wir schicken unsere Fertigungszeichnungen und Dateien hin und die Maschine fertigt das Teil“, erklärt die Teamleaderin. Dennoch achtete das Team bereits in der Design-Phase darauf, komplexe Teile besonders genau zu konstruieren, damit viel InHouse gefertigt werden kann.
Auch für die Maschinen in der FH Werkstätte ist diese Zeit eine arbeitsintensive: Bis zu zehn Stunden täglich sind Fräse und Drehbank belegt, ab Mitte Jänner herrscht dann sowieso Hochbetrieb in der Alten Poststraße. Die zwei stressigsten Phasen stehen aber noch bevor, denn in der vorlesungsfreien Zeit im Februar soll ein großer Sprung Richtung fertigen Boliden gelingen. Sushama Chander: „Die Wochen vor dem Roll-Out sind aber die mit Abstand anstrengendsten im ganzen Jahr.“
#neverstoppushing